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AutorenbildClaudia Gnant

Migräne - wie Ayurveda hilft

Auslöser erkennen und durch Anpassung von Lebensstil & Ernährung Anfälle reduzieren, sowie kurzfristig Symptome lindern.




Bei Migräne kommt es zu mäßigen bis starken Kopfschmerzen (pulsierend, pochend oder hämmernd) meistens auf einer Seite des Kopfes, die sich bei Bewegung verschlechtern. Begleitend können Übelkeit, Erbrechen, Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen, Tränen der Augen oder Schwindel auftreten. Betroffene sind während der Migräneanfälle auch licht- und geräuschempfindlich. Eine Migräneattacke läuft in der Regel in Phasen ab und dauert unbehandelt zwischen vier und 72 Stunden. Der Auslösemechanismus von Migräne ist nicht genau bekannt und individuell sehr unterschiedlich.


Aus ayurvedischer Sicht sind zumeist erhöhtes Vata und Pitta an der Entstehung von Migräne beteiligt, wobei sich in Folge auch Kapha erhöht.

In der Anamnese sollten jedenfalls alle Faktoren abgefragt werden, um das haupt-veranwortliche Dosha zu eruieren und die entsprechende ayurvedische Behandlungsstrategie abzuleiten.


Folgende Haupt-Symtome geben Aufschluss über die verantwortlichen Doshas

Vata: Schmerz, Geräuschempfindlichkeit, Augenflimmern, neurologische Ausfälle Pitta: Lichtempfindlichkeit, Sodbrennen, brennende Hitzeempfindung Kapha: Übelkeit, Erbrechen, Gefühl von Schwere in Kopf und Körper


Vata-Formen sind in der westlichen Welt am häufigsten. In diesen Fällen kommen Ölmassagen, Vata-Ernährung und stressreduzierende Maßnahmen zum Einsatz.

Bei starker Pitta-Ausprägung sind vor allem ausleitende und kühlende Maßnahmen hilfreich.


Akut lindernde Maßnahmen

  • Kühler Stirnwickel: kühles, feuchtes Baumwolltuch mit wenigen Tropfen Lavendel- und Majoran-Öl auf die Stirn legen.

  • Kauen von Gewürznelken

  • Ayurvedische Ölmassage, Fußmassage

  • Shirodhara (Stirnölguss) mit kühlenden Ölen oder ayurvedischer Buttermilch

  • Nasya (nasale Behandlung) mit reinem oder mediziniertem Ghee

  • Kühlende Atmung (einatmen durch die gerollte Zunge, ausatmen durch die Nase) und Wechselatmung

  • abwechselnd wässrige und ölige Einläufe


Empfohlene Nahrungsmittel

Weizen, Reis, Munglinsen, Zucchini, Kürbis, Fenchel, Weintrauben, frischer Ingwer, Anis, Koriander, Nelken, Safran, Honig, Mandeln. Die Nahrung sollte mit reichlich Ghee zubereitet sein.


Zu vermeiden

Saures Obst, Tomaten, Pilze, Joghurt, Käse, Wurst, Fleisch, Fisch, Eier, Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, Glutamat, Chili.


Vorbeugende Maßnahmen für den Alltag

  • Stressreduktion – auch emotional!

  • Regelmäßigkeit in den Tagesablauf bringen (Einhalten von regelmäßigen Essens- und Schlafenszeiten)

  • Gekochtes Essen bevorzugen und das Verdauungsfeuer mit folgenden Gewürzen anregen: Zimt, Nelken, Kardamom, Ingwer, Pfeffer,..

  • Viel Ghee verwenden (Ghee ist leicht kühlend)

  • Nicht zu kalt, nicht zu heiß duschen/baden

  • Entspannungstechniken, Atemübungen, Yoga, Meditation,

  • 10 min Spaziergang am Morgen

  • Wind und direkte Sonne vermeiden

Empfohlene ayurvedische Anwendungen:

  • 1x wöchentlich eine Abhyanga Massage mit speziell nervenberuhigendem Öl

  • Stirngüsse zur Entspannung

Weiters steht uns eine Vielzahl an ayurvedischen Pflanzen und Kräutern zur Verfügung, die auf die individuelle Konstitution abgestimmt werden - u.a. wären das Pathyadi kvath, Haritaki, Amalaki, Bala, Kumari. Als wässrige Auszüge bzw. Tees bieten sich Sariva und Süßholz an.


Ayurveda Kuren können ein guter Startpunkt für eine zuträgliche Anpassung des Lebensstils und dem Kennenlernen hilfreicher ayurvedischer Maßnahmen sein.


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