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Innere Unruhe im Herbst? Ayurveda weiß, warum

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Im Ayurveda werden auch die Jahreszeiten einem bestimmten Dosha zugeordnet. Wenn die Tage kürzer werden, die Luft abkühlt und der Wind zunimmt, beginnt die Zeit von Vata.

Dem Dosha der Bewegung und Veränderung.



Die Energie, die alles in Bewegung hält

Das Wort Vata stammt aus dem Sanskrit: Va steht für Antrieb und Bewegung, Ta für Energie. Es repräsentiert die Elemente Luft und Äther und steht für alles, was leicht, trocken, kühl und unruhig ist.


In der Natur zeigt sich das in wirbelnden Blättern, wechselhaftem Wetter und einer spürbaren Veränderung der Energie. Vata ist die Kraft, die uns antreibt, die Gedanken fließen lässt und Kreativität fördert. Doch wenn sie zu stark wird, bringt sie auch Unruhe mit sich.


Körperlich sowie auch geistig. Viele spüren das gerade jetzt durch trockene Haut, kalte Hände und Füße, Schlafprobleme, Verdauungsbeschwerden oder Nervosität. Genau das haben auch die Ergebnisse unserer Gesundheitsumfrage bestätigt.


Auf mentaler Ebene begegnen wir häufig dem sogenannten „Monkey Mind“. Dabei spricht man von einem rastlosen Geist, der ständig zwischen Gedanken hin und her springt. Wie ein kleines Äffchen, eben. 🐵


Das meistgenannte Thema unserer Umfrage

Als es um das Thema psychisches Wohlbefinden ging, zeigte sich in unserer Gesundheitsumfrage ein klarer Trend: Innere Unruhe wurde mit Abstand am häufigsten genannt. Von 119 Teilnehmenden gaben über die Hälfte (51,3 %) an, derzeit darunter zu leiden.


Auf den ersten Blick mag das beunruhigend wirken, doch wenn man darüber nachdenkt, wie schnelllebig und reizüberflutet unsere Welt geworden ist, überrascht es kaum. Vielmehr ist es ein ernüchternder, aber auch verbindender Gedanke. So viele von uns empfinden dasselbe – wir sind damit nicht allein.


Dieses Ergebnis hat uns deutlich gezeigt, wo wir ansetzen möchten. Wir erklären dir heute, warum du dich aus ayurvedischer Sicht innerlich unruhig fühlst und wie du mit einfachen Routinen Schritt für Schritt wieder zu mehr innerem Frieden und Gelassenheit finden kannst.


Was ist innere Unruhe?

Klären wir zunächst, worum es sich hierbei konkret handelt. Innere Unruhe beschreibt einen Zustand von Anspannung, Nervosität und innerer Erregung. Jeder kennt Phasen, in denen der Geist nicht stillstehen will oder sich das Gedankenkarussell einfach nicht ausstellt. Zum Problem wird dieser Zustand aber erst, wenn er länger anhält oder immer wiederkehrt und du dich dadurch im Alltag belastet fühlst.


Aus schulmedizinischer Sicht wird innere Unruhe unter dem ICD-10-Code R45.0–R45.1 (Internationale Klassifikation von Krankheiten) geführt und umfasst Symptome wie Nervosität, Ruhelosigkeit oder Erregung. Häufig tritt sie gemeinsam mit Angstzuständen oder Schlafproblemen auf.


Im Ayurveda wird innere Unruhe nicht als einzelnes Symptom gesehen, sondern als Zeichen dafür, dass das Gleichgewicht im gesamten System gestört ist. Statt nur die Symptome zu behandeln, geht es darum, die Ursache zu verstehen und den Körper dabei zu unterstützen, wieder in Balance zu kommen. ⚖️


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Woher innere Unruhe kommt

Aus ayurvedischer Sicht ist innere Unruhe ein Zeichen dafür, dass Vata aus dem Gleichgewicht geraten ist. Vata steht für alles, was leicht, trocken, kalt und veränderlich ist. Wenn diese Qualitäten in unserem Alltag überhandnehmen, beginnt sich das auch in Körper und Geist zu zeigen.


Ein Leben voller Termine, ständige Erreichbarkeit, Reizüberflutung durch digitale Medien und unregelmäßige Routinen beschleunigen unser gesamtes System. Dein Körper reagiert darauf, indem er dauerhaft in Alarmbereitschaft bleibt. Der Sympathikus, unser „Stressnerv“, wird ständig aktiviert. Dadurch fällt es dir schwer, in die Regeneration zu kommen. Schlaf, Verdauung und Konzentration leiden, während der Geist immer unruhiger wird.


Auch äußere Einflüsse wie Kälte, Wind und Trockenheit im Herbst und Winter intensivieren diese Vata-Qualitäten zusätzlich. Sie wirken also wie ein Verstärker auf ein ohnehin empfindliches Nervensystem. So entsteht Schritt für Schritt das, was viele aus unserer Umfrage angegeben haben: ein Gefühl von Rastlosigkeit, Nervosität und innerer Erschöpfung.


Im Ayurveda gilt: Was zu viel Bewegung erzeugt, braucht Wärme, Erdung und Regelmäßigkeit als Gegengewicht. 


Zurück ins Gleichgewicht

Wenn Vata aus der Balance gerät, helfen vor allem Routinen, die Körper und Geist wieder wärmen, erden und beruhigen. Kleine, regelmäßige Rituale wirken dabei oft stärker als große Veränderungen. Ayurveda lädt uns dazu ein, unseren Alltag nicht komplett umzustellen, sondern ihn bewusster zu gestalten. 


Diese fünf Tipps helfen dir, wieder zurück in dein inneres Gleichgewicht zu finden:

  1. Ernährung anpassen

  2. Routinen schaffen

  3. Yoga & Meditation 

  4. Digital Detox 

  5. Selfcare-Rituale 


🍲 Ernährung anpassen

Im Herbst und Winter braucht dein Körper vor allem Wärme, Feuchtigkeit und Regelmäßigkeit. Da die Eigenschaften von Vata durch kaltes Wetter, Wind und trockene Heizungsluft zusätzlich verstärkt werden, wirken warme, gekochte und nährende Speisen wie eine innere Umarmung. Sie beruhigen das Nervensystem, fördern die Verdauung (Agni) und geben dir Stabilität.


Damit das gelingt, setze in deiner Ernährung jetzt auf:


  • Warme, gekochte Mahlzeiten wie Suppen, Eintöpfe, Currys oder Ofengemüse

  • Gewürze, die wärmen und die Verdauung anregen wie Zimt, Ingwer, Kardamom, Fenchel und Kreuzkümmel

  • Nährende Fette wie Ghee, Sesamöl, Olivenöl oder eine kleine Handvoll Nüsse

  • Warme Getränke, z. B. ayurvedische Milch mit Gewürzen oder Ingwerwasser über den Tag verteilt

  • Regelmäßige Mahlzeiten, um den Stoffwechsel zu stabilisieren


Vermeide dagegen kalte, rohe oder trockene Speisen, zu viel Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke oder eiskalte Smoothies. Sie verstärken Vata und schwächen dein Verdauungsfeuer.


Grundsätzlich profitiert jeder Dosha-Typ von einer wärmenden Ernährung im Winter. Wenn du jedoch zu Kapha neigst, kannst du in Maßen auch leichtes, rohes Gemüse oder Obst essen. Am besten immer frisch, gut gewürzt und nicht direkt aus dem Kühlschrank.


🔃 Routinen schaffen


Routinen – im Ayurveda Dinacharya genannt – helfen dir, im Einklang mit den natürlichen Rhythmen von Tag und Nacht zu leben und bringen Körper, Geist und Energie in Balance.

Während uns Ayurveda diese Lebensweise schon seit Jahrtausenden lehrt, bestätigen uns heute auch moderne Forschungen aus der Chronobiologie, dass Regelmäßigkeit deinen zirkadianen Rhythmus stabilisieren, Hormone regulieren und das Stresssystem beruhigen kann. Speziell das Vata-Dosha profitiert stark von klaren, wiederkehrenden Routinen.


Der optimale ayurvedische Tagesrhythmus:


🌄Morgen (Brahma Muhurta, ca. 4:30–6:00 Uhr)


Die frühen Stunden gelten als besonders heilsam und klar. Es ist die beste Zeit, um dich mit dir selbst zu verbinden und ruhig in den Tag zu starten.

  • Steh’ möglichst vor Sonnenaufgang auf, um die leichte, kreative Energie dieser Zeit zu nutzen.

  • Beginne deinen Tag mit Ölziehen, Zungenschaben und Nasenpflege. Das reinigt, belebt und aktiviert deine Sinne.

  • Trink’ 1-2 Tassen Ingwer-Tee, um die Verdauung zu wecken.

  • Gönn dir eine warme Selbstmassage mit Sesamöl und ein paar sanfte Yoga Übungen oder Meditation. Das nährt dein Nervensystem und hilft dir, geerdet zu bleiben.


☀️Mittag (Pitta-Zeit, ca. 10:00–14:00 Uhr)


Jetzt brennt dein Verdauungsfeuer am stärksten. Nutze diese Energie für deine Hauptmahlzeit.

  • Iss zwischen 12 und 13:30 Uhr ein warmes, frisch gekochtes Gericht mit Gewürzen wie Ingwer, Kurkuma oder Kardamom.

  • Mach danach einen kurzen Spaziergang. Das fördert die Verdauung und hält dich wach und klar.

  • Wenn möglich, nimm dir ein paar Minuten für bewusste Atmung oder eine kleine Achtsamkeitspause, bevor du wieder zurück in den Alltag startest.


🎨Nachmittag & Abend (Vata-Zeit, ca. 14:00–18:00 Uhr)


Der Nachmittag ist ideal für Austausch, Gespräche oder kreative Aufgaben. Gleichzeitig kann Vata in dieser Zeit leicht Unruhe bringen.

  • Trink statt Kaffee lieber eine Tasse Tulsi- oder Moringa-Tee, um dich sanft zu beleben.

  • Plane bewusst etwas Bewegung oder einen Spaziergang ein. Das hilft, den Kopf freizubekommen und dich zu zentrieren.


🌆Abend & Nacht (Kapha-Zeit, ab ca. 18:00 Uhr)


Der Abend ist zum Runterkommen da. Alles darf langsamer werden.

  • Iss spätestens um 19 Uhr ein leichtes, warmes Abendessen, zum Beispiel eine Suppe, Kitchari oder gedünstetes Gemüse.

  • Schalte ab 20 Uhr alle Bildschirme aus und gönn dir einen Moment nur für dich. Vielleicht magst du ein warmes Fußöl verwenden, ein paar Zeilen ins Tagebuch schreiben oder eine Yoga Nidra Anleitung hören.

  • Trink vor dem Schlafengehen eine Tasse warme Milch mit Gewürzen, um dich zu entspannen.

  • Geh möglichst vor 22 Uhr schlafen. So unterstützt du die natürliche Regeneration deines Körpers und wachst am nächsten Tag erfrischt auf.


Studien zeigen, dass regelmäßige Routinen deinen Schlaf verbessern, Entzündungen reduzieren und das Immunsystem stärken können. Eine Untersuchung von TMR Integrative Medicine belegt sogar, dass Menschen, die im Einklang mit ihrem natürlichen Tagesrhythmus leben, weniger Stress empfinden und ein besseres emotionales Gleichgewicht haben. Ayurveda wusste also schon lange, was uns moderne Forschung heute bestätigt.


🧘🏻‍♀️Yoga & Meditation 

Yoga und Meditation sind im Ayurveda mehr als nur Entspannung. Sie gelten als Schlüssel dafür, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Besonders in der Vata-Zeit, wenn Wind, Kälte und Trockenheit überwiegen, wirken sie wie ein Gegengewicht zu der inneren Unruhe, die viele spüren. 


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Wege, wie du Yoga und Meditation in deinen Alltag integrieren kannst:


  • Morgens beginnen. Die Zeit zwischen 4:30 und 6 Uhr gilt als besonders klar und still. Sie eignet sich bestens für Yoga, Atemübungen und Meditation.

  • Sanfte Bewegungen wählen. Asanas wie Kindhaltung (Balasana), Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana) oder liegender Schmetterling (Supta Baddha Konasana) wirken erdend und helfen dir dabei, Spannungen zu lösen.

  • Den Atem bewusst lenken. Übungen wie die Wechselatmung (Nadi Shodhana) oder das Summen (Bhramari Pranayama) harmonisieren beide Gehirnhälften und beruhigen deinen Geist.


  • Stille nach der Bewegung. Eine kurze Meditation oder Tiefenentspannung am Ende der Praxis lässt deinen Körper und Geist vollständig im Hier und Jetzt ankommen.

  • Balance statt Leistung. Wenn du zu Vata neigst, meide schnelle oder schweißtreibende Yoga-Positionen. Sanfte, rhythmische Bewegungen und ein warmer Raum unterstützen dein inneres Gleichgewicht.


Eine regelmäßige Praxis wirkt weit über den Moment hinaus. Yoga und Meditation können die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol senken, Entzündungsprozesse in deinem Körper reduzieren und sogar deinen Schlaf verbessern. 


📵Digital Detox 

Vata saugt Sinneseindrücke auf wie ein Schwamm. Jede Nachricht, jedes Geräusch, jedes Lichtsignal wirkt ein und hinterlässt Spuren. In unserer digitalen Welt sind wir ständig neuen Reize, Nachrichten und Updates ausgesetzt. Verständlich also, dass sich viele im Herbst und Winter rastlos fühlen. Das unruhige Scrollen, das ständige Erreichbarsein und die Flut an Informationen bringen Vata schnell aus dem Gleichgewicht. Dein Geist springt von einem Reiz zum nächsten und findet kaum noch zur Ruhe.


So gelingt dir mehr digitale Balance:


  • Starte ruhig in den Tag. Greif in der ersten Stunde nach dem Aufwachen nicht zum Handy. Nimm dir Zeit für dich, trink warmes Wasser, atme bewusst oder meditiere.


  • Schaffe klare Offline-Zeiten. Bestimme abends eine Uhrzeit, ab der du keine Nachrichten mehr checkst. Spezielle Apps können dir dabei helfen, Social Media oder E-Mails für bestimmte Zeiträume zu blockieren.


  • Lass dein Handy nachts in einem anderen Raum. So bleibst du ungestört und förderst einen tiefen, erholsamen Schlaf.


  • Lass dein Handy öfter zuhause. Spaziergänge in der Natur beruhigen Vata und bringen dich zurück in Kontakt mit deinem Körper und dem Moment.


  • Flugmodus aktivieren. Wenn du unterwegs bist und eine digitale Pause brauchst, reicht ein Klick.


Im Ayurveda bedeutet Digital Detox nicht, auf Technik komplett zu verzichten, sondern bewusster mit ihr umzugehen. Schon kleine Veränderungen helfen dir dabei, dein Nervensystem zu entlasten und wieder präsenter in deinem Alltag anzukommen. 


Das solltest du für dich mitnehmen 


  • Vata verstehen: Herbst und Winter sind Vata-Zeit. Diese Energie kann Unruhe, Schlafprobleme und Nervosität verstärken.


  • Innere Unruhe als Zeichen: Wenn du dich rastlos fühlst, ist dein Vata aus der Balance. Jetzt braucht dein Körper Wärme, Struktur und Ruhe.


  • Ernährung als Basis: Warm, gekocht und regelmäßig essen. Suppen, Eintöpfe, Gewürze und gute Fette beruhigen Vata und stärken deine Verdauung.


  • Feste Routinen: Regelmäßige Aufsteh-, Ess- und Schlafzeiten geben dir Stabilität. Kleine Rituale wie warmes Wasser am Morgen oder eine abendliche Fußmassage erden dich.


  • Ayurvedische Ölmassagen geben Dir Stabilität und beruhigen Dein strapaziertes Nervenkostüm


  • Yoga & Meditation: Sanfte Asanas, Atemübungen und Meditation helfen, deinen Geist zu zentrieren und innere Ruhe zu fördern.


  • (Digital) Detox: Weniger Reize, mehr Präsenz. Entlaste Dein Verdauungssystem und gönn deinem Geist regelmäßige Pausen. Unser 11 Tage ambulantes Detox-Programm verhilft Dir zu mehr Gelassenheit im Alltag.


Wir hoffen, dass du dir aus diesen Eindrücken die ein oder andere Gewohnheit mitnehmen kannst. Und keine Sorge, du musst nicht alles auf einmal umsetzen. Starte mit kleinen Schritten und beobachte, wie sich dein Wohlbefinden verändert. 🧡


Möchtest du den Ursachen deiner inneren Unruhe auf den Grund gehen und dich ayurvedisch unterstützen lassen? Vereinbare dir dafür einfach einen Beratungstermin bei uns oder eine entspannende Massage.


Alles Liebe,

Dein AyurVienna Team



 
 
 

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